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Anna Marie Meier | Tic Störung | 28. September 2018

Eine verzweifelte Mutter wendet sich an Herzensspende, da ihr Sohn Philip seit einiger Zeit unkontrollierte Bewegungen macht. Er schlägt immer wieder mit dem Kopf ruckartig nach hinten. Als sie ihn bat, damit aufzuhören, stellte sich heraus, dass er seine Bewegungen nicht extra macht und auch nicht beeinflussen kann. Dies verunsicherte sie sehr und sie ging mit Philip zum Arzt.

Dieser teilte ihr mit, dass es sich um einen Tic handelt und dieser wieder verschwinde wie er gekommen ist. Auch Medikamente können in diesem Fall nicht helfen. Leider konnte die Mutter mit dieser Diagnose nicht viel anfangen und irgendwie war trotz der Beruhigung des Arztes, immer noch ein ungutes Gefühl vorhanden. Da sie Mitglied bei PRO LIFE ist, hat sie beschlossen, sich an die Herzensspende zu wenden, in der Hoffnung, einen guten Rat zu bekommen – oder vielleicht auch einfach, um auf ein offenes Ohr zu stossen.

Der Tic ist ein Krankheitssymptom, welches durch unkontrollierte Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen ausgelöst wird. Die Bewegungen können regelmässig oder unregelmässig auftreten, sind schleichend und ohne Vorwarnung plötzlich da. Es wird zwischen motorischen und vokalen Tics unterschieden.


Eine Beraterin von Herzensspende hat sich Zeit genommen und der Mutter erklärt, dass der Tic ein Krankheitssymptom ist, welches durch unkontrollierte Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen ausgelöst wird. Die Bewegungen können regelmässig oder unregelmässig auftreten, sind schleichend und ohne Vorwarnung plötzlich da. Früher galten sie als kleine Marotte oder als eine komische Angewohnheit. Heute spricht man von einem Tic. Jedes achte bis zehnte Kind kann vorübergehend ein solches Symptom entwickeln. Dabei sind Knaben häufiger betroffen als Mädchen. Es wird zwischen motorischen und vokalen Tics unterschieden.

Die motorischen Tics treten in plötzlich wiederholenden Bewegungen auf, wie zum Beispiel das Augenblinzeln, Gesichtsgrimassen, Stirnrunzeln, Schulterzucken oder Nasenrümpfen. Die vokalen Tics machen sich mit Lauten, wie auffälliges Räuspern, schniefen, ständig Nase hochziehen oder Hüsteln bemerkbar. Beide Varianten haben jedoch keine erkennbaren Funktionen. Die Beraterin teilte der Mutter mit, dass es nichts bringt, Philip zu ermahnen damit aufzuhören. Im Gegenteil setzt ihn diese Ermahnung nur noch mehr unter Druck und verschlimmert die Situation. Kinder mit Tic-Störungen stehen unter einem enormen Leidensdruck und laufen Gefahr, ein negatives Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die Zuckungen können kaum beeinflusst werden und meistens verschwinden sie nach einigen Wochen oder Monaten von alleine wieder.

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Was ist eine Marotte und was ist ein Tic?

Eine Marotte setzt typischerweise plötzlich ein und dauert nur kurze Zeit an. Die Art und Häufigkeit bleibt im Verlauf der Störung meistens konstant. Wenn sich das Kind konzentriert, kann es die Zuckungen für kurze Zeit unterdrücken, sie verschlimmern sich aber gerne bei Freude oder Stress.  Das Kind selber stört sich kaum an seinem, für Aussenstehende, komischen Verhalten.

Anders ist es beim Tic. Einen gewissen Zeitraum können die Tics unterdrückt werden, da sie sich häufig abwechseln oder verändern. Die Symptome können für das Kind sowie für sein Umfeld als störend empfunden werden. Sollte sich innerhalb eins halben Jahrs keine Besserung zeigen, empfiehlt es sich, die Tic-Störung von einer Fachperson abklären zu lassen. Mit einer längerfristigen Beobachtung durch die Eltern ist es möglich, dass eine eventuelle Ursache gefunden wird. Wichtig zu wissen ist, dass diese Kinder genau so fröhlich und intelligent sind, wie andere Kinder.

Ursachen für einen Tic

Die genaue Ursache der Entstehung für eine Tic-Störung ist bis heute nicht vollständig geklärt. Eine bestehende Veranlagung oder auch emotionale Probleme können einen schlummernden Tic in Gang setzen. Jedoch selten ist der Auslöser Kummer oder Stress. Anfangs scheinen sich die Kinder gar nicht so sehr an ihren Gewohnheiten zu stören und nehmen sie selber kaum wahr. Leidet das Kind schon länger, besteht die Gefahr, dass es einen schmerzlichen Verlust der Selbstkontrolle erlebt und der Leidensdruck vermehrt zunimmt.

Der Tic ist ein Krankheitssymptom, welches durch unkontrollierte Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen ausgelöst wird. Die Bewegungen können regelmässig oder unregelmässig auftreten, sind schleichend und ohne Vorwarnung plötzlich da. Es wird zwischen motorischen und vokalen Tics unterschieden.

Dadurch können sich Ängstlichkeit, Depressivität, Traurigkeit und soziales Rückzugverhalten entwickeln. Es ist wichtig mit dem Kind in einem offenen Verhältnis zu sein, da der Tic selber nicht das grosse Problem ist, sondern eher das soziale Umfeld. Eltern und Geschwister sind verunsichert und reagieren oft unpassend, indem sie das Kind auffordern, nicht so nervös zu sein. Es ist auch sinnvoll, die Lehrer zu informieren, was gerade mit dem Kind passiert. Ein verständnisvoller Umgang und das signalisieren, dass es trotz seiner Eigenart geliebt wird, ist in dieser Phase sehr wichtig.

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Umgang mit der Tic-Störung

Die Eltern sind beunruhigt, da sie ihrem Kind Leid ersparen möchten. Sie befürchten, dass sich der Tic in eine komplexe und sozialauffällige Richtung entwickeln könnte. Der Umgang mit diesen Symptomen ist sicher eine grosse Herausforderung, da häufig noch andere psychische Störungsbilder auftreten können. In der Regel reicht es, wenn sich die Eltern von einer Fachperson beraten lassen. Bei vorübergehenden Tics bringen Entspannungs-, Atem- und Selbstkontrollübungen sehr viel. Voraussetzung ist jedoch, dass das Kind und die Eltern positiv auf diese Selbsttherapie eingestellt sind und die Bereitschaft für die tägliche Übung haben. Nur so kann ein gutes Resultat erzielt werden. Anders ist es bei bereits chronischen und ausgeprägten Tic-Störungen. Dort empfiehlt es sich, eine verhaltenstherapeutische Behandlung zu machen. Das Kind sollte aber nicht jünger als acht Jahre alt sein.

Dank den Gesprächen und den verständlichen Erklärungen und Erläuterungen der Beraterin hat die Mutter ein besseres Verständnis für ihren Sohn erhalten und ist nun gewiss, dass sie sich keine Sorgen um Philip machen muss und ihn vor allem nicht weiter unter Druck setzen will. Mit Geduld und Vertrauen wird sie ihrem Kind genügend Zeit geben können.

Solche und ähnliche Anliegen erreichen uns immer wieder. Damit wir auch weiterhin in diesen Situationen die notwendige Unterstützung und Beratung erbringen können, sind wir auf Spenden angewiesen. Nur so können wir Erleichterung und Hoffnung in den Alltag von in Not geratenen Menschen tragen. Wir freuen uns über jede Spende und danken von Herzen dafür.


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